In Österreich gehen jährlich etwa zwei bis vier Todesfälle auf das Konto der Insektengiftallergie. Bei Allergikern reagiert das Immunsystem zum Beispiel auf das Gift von Hummeln, Bienen oder Wespen mit einer übermäßigen Abwehrreaktion – und das kann gefährlich werden.
Insekten, deren Gift zu allergischen Reaktionen führen kann
Die allergische Reaktion bei einer Insektengiftallergie wird durch bestimmte Stoffe im Gift von Insekten ausgelöst. Dazu zählen zum Beispiel Amine, Enzyme oder toxische Peptide.
Die häufigsten Auslöser einer Insektengiftallergie sind:
Bienen
Wespen
Seltener:
Hummeln
Hornissen
Ameisen
Mücken
Bremsen
Während manche Menschen nur auf bestimmte Insekten (bzw. den Stoff in deren Gift) allergisch reagieren, trifft es andere besonders hart: Wer beispielsweise eine Allergie gegenüber dem Stoff Phospholipase A hat, der muss sich vor Bienen, Wespen, Hornissen und Hummeln in Acht nehmen.
Insektengiftallergie: Was im Körper geschieht
Bei einer Insektengiftallergie kommt es zu einer Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems. Bestimmte Stoffe im Gift von Insekten werden als „Feinde“ identifiziert und durch eine gesteigerte Immunantwort bekämpft.
Was viele nicht wissen: Die allergische Reaktion setzt in der Regel nicht direkt beim ersten Stich ein. Erst nach einer Phase der Sensibilisierung kommt es zur Entwicklung der Allergie. Insofern kann eine Insektengiftallergie auch bei Erwachsenen erstmals auftreten.
Tipps bei Bienenstichen und Wespenstichen
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Stachel entfernen
Falls der Stachel noch steckt, sollte dieser rasch entfernt werden. Denn am Stachel befindet sich der Giftapparat, der pulsierend weiterhin Gift in den Körper pumpt. Hier heißt es schnell handeln: Entfernen Sie den Stachel zum Beispiel durch seitliches Wegwischen oder mithilfe einer Pinzette. Seien Sie dabei vorsichtig, so dass der Stachel nicht abbricht und ggf. nur der Giftsack in der Haut verbleibt.
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Desinfizieren und Kühlen
Nachdem der Stachel entfernt wurde, sollte die Einstichstelle desinfiziert werden. Geeignet ist zum Beispiel Jod, Alkohol aus der Apotheke oder auch spezielle antiseptische Lösungen auf Basis von Octenidin. Im Anschluss ist Kühlen angesagt! Dazu haben sich zum Beispiel Cold-Packs aus der Apotheke oder schlichtweg ein Waschlappen mit kaltem Wasser bewährt. Auch Essigsaure Tonerde oder eine aufgeschnittene Zwiebelhälfte leisten gute Dienste.
Extra-Tipp:
Erwärmen Sie vor dem Kühlen die Haut kurz mit einem warmen Waschlappen. Denn ab einer Temperatur von etwa 40 Grad Celsius werden die Proteine im Insektengift zerstört –und genau die sind es, die die Symptome hervorrufen.
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Notfallsituationen erkennen und richtig handeln
Stiche von Bienen und Wespen sowie von Hornissen oder Hummeln können mitunter Notfall-Maßnahmen erfordern. Das gilt insbesondere bei Stichen im Mundraum: Durch das Anschwellen droht Erstickungsgefahr. Verständigen Sie den Notarzt und geben Sie dem Betroffenen Eiswürfel zum Lutschen. Auch kalte Umschläge im Nackenbereich sind jetzt hilfreich. Öffnen Sie beengende Kleidung.
Auch bei Anzeichen einer bislang nicht bekannten Insektengiftallergie ist der Notarzt zu verständigen. Das gilt insbesondere bei einer ungewohnt heftigen Reaktion auf den Stich (übermäßiges Anschwellen, starke Rötung und Juckreiz) sowie möglichen Begleitbeschwerden wie Frösteln, Übelkeit, Herzrasen, Blässe und Schwindel.